Ausnahmen und falsi amici
Zahlreiche geläufige Fremdwörter der deutschen Sprache leiten sich bekanntlich von dem Lateinischen her. Ihre Aussprache ist deutschem Usus angepasst. Dort kann die Kürze oder die Länge von Vokalen phonematischen Charakter besitzen. In sehr vielen Fällen nimmt die Längung oder Kürzung eines Vokals keinen Einfluss auf die Metrik oder die Semantik: Gerade in letzterer Hinsicht unterscheidet sich das Deutsche stark vom Lateinischen. Dies zeigt sich in der Existenz einer ganzen Reihe „falscher Freunde“ bezüglich der Aussprache, in denen die Quantitäten gegenüber dem lateinischen Ursprungswort verändert sind: Im Folgenden werden einige Beispiele aufgezählt:
rŏsa vs. Rōse
ăliās vs. Ālias
glŏbus vs. Glōbus
dătum vs. Dātum
fōrma vs. Fŏrm
Es gilt: Bei der Aussprache von lateinischen Wörtern, die in den deutschen Sprachgebrauch übernommen wurden, ist höchste Vorsicht geboten!