J. C. Hinrichs Verlag, Leipzig
Die Leipziger Verlagsbuchhandlung J. C. Hinrichs entwickelte sich ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem wichtigen Fachverlag für Ägyptologie, Orientalistik und Theologie. Bei Hinrichs erschienen u. a. die "Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde" (ZÄS), die "Orientalistische Literaturzeitung" (OLZ) und die "Theologische Literaturzeitung" (ThLZ). Der Verlag gab bedeutende Reihenwerke und Monographien heraus und korrespondierte mit Wissenschaftlern wie Ernst Walter Andrae, Gotthelf Bergsträsser, Ludwig Borchardt, Adolf Erman, Hermann Grapow, Adolf von Harnack, Richard Hartmann und Carl Schmidt.
Eine Zäsur in der Geschichte des Verlags bildete die Zerstörung des Verlagsgebäudes durch den Bombenangriff auf das Leipziger Graphische Viertel am 3./4. Dezember 1943, bei dem auch fast das ganze Verlagsarchiv verbrannte. Doch blieben wissenschaftsgeschichtlich wertvolle Korrespondenzen erhalten und gelangten 1977 im Zuge der Liquidation des J. C. Hinrichs Verlags nach Berlin. In den Jahren 2009 und 2010 konnten sie in das Sächsische Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig übernommen werden und bilden dort den Bestand 22208 J. C. Hinrichs Verlag, Leipzig.
Das Portal soll einen Zugang zu den biographisch und wissenschaftsgeschichtlich bedeutenden Korrespondenzen von Autoren und Herausgebern aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit dem Verlag J. C. Hinrichs eröffnen. Zugleich soll es an einen Verlag erinnern, der sich mit seinen Veröffentlichungen große Verdienste in der Wissenschaft erworben hat.
(Thekla Kluttig)