Tutorium Augustanum

Fachbibliographien

Fachbibliographien erfassen nur Titel zu einem mehr oder weniger eng definierten Fachbereich. Die wichtigsten altertumswissenschaftlichen Fachbibliographien sind zunächst:

Année Philologique (APh), Druckfassung und Online-Datenbank (lizenzpflichtig): http://cpps.brepolis.net/aph
Die große altertumswissenschaftliche Jahresbibliographie, die theoretisch (jedoch keineswegs auch praktisch) alle Publikationen seit dem Jahr 1924 verzeichnet. Da die Erfassung sehr aufwendig ist, erscheinen neue Titel hier erst mit einer Verzögerung von etwa ein bis zwei Jahren in der Datenbank, auch hier finden Sie also die neueste Literatur nicht. Dennoch ist die APh das ihren Beständen nach umfassendste Suchinstrument. Es stehen auch gute Ausgabe- und Exportfunktionen zur Verfügung sowie auch eine Verknüpfung mit lokalen Bibliotheksangeboten via Ex libris SFX. Direktlinks führen zu Digitalisaten von Zeitschriftenaufsätzen in den großen Volltextarchiven (s. nächster Abschnitt). Besonders einfach lassen sich in der APh Publikationen zu bestimmten antiken Autoren und Werken recherchieren - hierin zeigt sich die ursprünglich primär philologische Orientierung der Bibliographie. Die Systematik, die nur nach Großepochen unterscheidet, ist für Historiker kaum brauchbar. Nützlicher ist die Verschlagwortung mit Einzelbegriffen ("index terms"). Vor allem aber sind in der APh zu vielen Aufsätzen auch kurze Zusammenfassungen vorhanden. Durch eine Volltextsuche erhalten Sie oft viele Literaturangaben, die sie allein vom Titel her nie für relevant gehalten hätten. Außerdem bekommen Sie so schon beim Bibliographieren einen groben Überblick über aktuelle Forschungsdiskussionen. Schließlich bietet die APh seit jüngster Zeit auch die Möglichkeit, den Datenbestand auszuwerten, um Profile für bestimmte Autoren, Zeitschriften Serien oder Themen zu ermittleln.

Gnomon Bibliographische Datenbank, Online-Datenbank: https://www.gbd.digital
Frei zugängliche Eichstätt-Augsburger Hausmarke. Das Produkt der Lehrstühle für Alte Geschichte in Eichstätt und Augsburg glänzt vor allem durch herausragende Aktualität mit täglichen Updates, genaue Verschlagwortung (sehr differenzierter, mehrsprachiger Thesaurus) und flexible Ausgabemöglichkeiten. Im Rahmen des B3Kat bzw. BVB können die Daten auch über eine Z39.50- bzw. SRU-Schnittstelle abgerufen werden, z. B. über die in Citavi integrierte Recherche-Funktion. Außerdem erschließt die Gnomon Bibliographische Datenbank auch ältere Arbeiten, die in der APh nicht erfasst sind, mit ein. Seit 2016 wurde die Datenbank als zentrales Element des von der DFG geförderten Fachinformationsdienstes Altertumswissenschaften auf eine neue technische Grundlage gestellt. Die Erfassungsbreite wurde seither stark ausgeweitet. Die Datenbank ist frei zugänglich und sämtliche Daten stehen im Rahmen der Open Data-Strategie des B3Kat frei zur Nachnutzung zur Verfügung.

Dyabola, Online-Datenbank (lizenzpflichtig): http://www.dyabola.de
Während die APh ursprünglich vor allem eine philologische Bibliographie war (Titel!), konnte Dyabola lange Zeit als das wichtigste Verzeichnis archäologischer Fachliteratur gelten. Beides ist im Rahmen althistorischen Arbeitens zu berücksichtigen. Das Projekt begann als Digitalisierung des Realkatalogs des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom, bezieht aber mittlerweile auch andere Bestände mit ein (z. B. Neuanschaffungen der École Française de Rome, der the British School at Rome, der American Academy in Rome und der Escuela Española de Historia y Arqueologia en Roma). Leider entspricht das Webinterface unter http://www.dyabola.de nicht mehr dem Stand der Technik.

iDAI.bibliography zenon, Online-Datenbank: https://zenon.dainst.org
Verbundkatalog der verschiedenen Standorte des Deutschen Archäologischen Instituts, der teilweise auch die früher nur in Dyabola verfügbaren Daten enthält (d. h. den Realkatalog des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom). Beide Datenbanken entwickeln sich seit einigen Jahren getrennt fort, wobei der Datenzuwachs bei Dyabola wohl (im Bereich der klassischen Archäologie) etwas größer ist, ZENON (= Zentraler Online-Katalog des DAI) ist hingegen frei zugänglich und wird hinsichtlich der Suchoberfläche stetig weiterentwickelt. Inzwischen ist die Datenbank in die iDAI-Welt integriert, wird also mit den anderen digitalen Angeboten des DAI zunehmend vernetzt, was einen weiteren Pluspunkt gegenüber Dyabola darstellt.

 

Ergänzend können benutzt werden:

  1. OLC-SSG Altertumswissenschaften, Online Datenbank (lizenzpflichtig): https://gso.gbv.de/DB=2.44
    Fachspezifischer Auszug aus dem Inhaltsverzeichnisdienst der deutschen Bibliotheksverbünde, zugänglich ggf. aus dem Universitätsnetz. Umfasst gegenwärtig 329 Zeitschriften, vornehmlich seit dem Jahr 1993. Im Jahr 2017 wurde die Aktualisierung offenbar eingestellt.
  2. Droits Antiques Database (DRANT), Online-Datenbank: https://www2i.misha.fr/flora/jsp/index.jsp
    Rechtshistorische Datenbank. Für staatsrechtliche und verwaltungsgeschichtliche Themen eine wichtige Fundgrube. Die Verschlagwortung ist hervorragend.
  3. Bulletin Analytique d’Histoire Romaine (BAHR), Online-Datenbank: https://www2i.misha.fr/flora/jsp/index.jsp
    Datenbank zur römischen Geschichte. Die Oberfläche entspricht derjenigen von DRANT. Auch hier imponiert die dichte Verschlagwortung.
  4. Studies in Mycenaean Inscriptions and Dialect (SMID), Digitalisat der Druckausgabe: https://repositories.lib.utexas.edu/handle/2152/16096
    Indiziert Studien zu den mykenischen Linear B-Texten für die Jahre 1979 bis 1999
  5. RAMBI. Index of articles on Jewish studies, Online-Datenbank: https://www.nli.org.il/en/research-and-teach/catalogs/bibliographic-databases/rambi
    Judaistische Literaturdatenbank, die auf den Beständen der Jewish National Library aufbaut und Publikationen seit dem Jahr 1966 erfasst.
  6. Index Theologicus (IxTheo), Online-Datenbank: https://ixtheo.de
    Umfassende Literaturdatenbank zur theologischen Forschung, die aus dem ZID Theologie hervorgegangen ist, der seit 1975 Zeitschriften, Festschriften und Kongressberichte der UB Tübingen auswertete. Inzwischen wurden die Erfassung stark ausgeweitet sowie die ursprünglich selbstständigen Datenbanken BILDI (Bibelwissenschaftliche Literaturdokumentation Innsbruck) und KALDI (Kanonistische Literaturdokumentation Innsbruck) der Katholisch-Theologischen Fakultät in Innsbruck integriert. BILDI kann aber weiterhin separat durchsucht werden: https://bibel.ixtheo.de. Die Erschließung in ixTheo erfolgt über eine eigene Systematik. Bei Zeitschriftenaufsätzen sind teilweise Abstracts vorhanden.
  7. Bibliographie Biblique Informatisée de Lausanne (BiBIL), Online-Datenbank: https://bibil.unil.ch
    Erschließt die indexierte Literatur über eine differenzierte Verschlagwortung und bietet teilweise auch Abstracts.
  8. Base d’Information Bibliographique en Patristique (BIBP), Online-Datenbank: http://www4.bibl.ulaval.ca/bd/bibp/recherche.html
    Bietet Abstracts zu den erfassten Aufsätzen. Die Erschließung erfolgt über eine dichte Verschlagwortung nach Disziplinen, Themen und behandelten Quellen.

Nutzung von Datenbanken über das DBIS

Etliche der genannten Datenbanken sind nicht frei im Internet verfügbar, sondern nur für die Netzwerkadressen der jeweiligen Universität freigeschaltet. Die entsprechenden Angebote (z. B. APh, Dyabola u. v. m.) können Sie also zunächst nur innerhalb des lokalen Netzwerkes der Universität nutzen, etwa von den Terminals im Lesesaal aus.

Es gibt aber auch die Möglichkeit, von jedem mit dem Internet verbundenen PC aus eine virtuelle Verbindung mit dem Intranet der Universität herzustellen. Man spricht dann von einem Virtual Private Network (VPN). Sobald die VPN-Verbindung hergestellt ist, können Sie von ihrem heimischen PC aus die kompletten Angebote des Datenbankinformationssystems DBIS nutzen.

Um eine VPN-Verbindung einzurichten, müssen Sie einen VPN Client von den Seiten des Rechenzentrums oder der UB herunterladen und installieren. Danach können Sie normalerweise sofort die Verbindung herstellen, wobei Sie zur Authentifizierung nur Ihre normale Benutzerkennung und Ihr Passwort benötigen. Falls Sie eine Firewall verwenden, kann es mitunter zu Problemen kommen.

Manche Bibliotheken bieten auch die für den Benutzer einfachere Lösung an, den Datenverkehr über einen Proxyserver zu leiten, an dem eine Authentifikation mit den Benutzerdaten möglich ist.