Geschichte

Die Internationalen Kongresse für Klassische Archäologie bilden das weltweit wichtigste Forum für die Archäologie der antiken Mittelmeerkulturen. Sie stehen aber auch allen Nachbardisziplinen offen, die sich mit der griechisch-römischen Antike von der Ägäischen Bronzezeit bis zum Ende der Spätantike sowie mit den von diesen beeinflussten Nachbarkulturen beschäftigen (z.B. Alte Geschichte, Bauforschung, Papyrologie, Numismatik etc.). Sie können auf eine gut 100-jährige Geschichte zurückblicken. Seit dieser Zeit sind die Kongresse in annähernd regelmäßigen Abständen in 5-jährigem Rhythmus und stets wechselnden Austragungsorten in Europa, im außereuropäischen Mittelmeerraum und in den USA durchgeführt worden.

Nach der Zäsur des 2. Weltkriegs hat die in Rom ansässige Associazione Internazionale di Archeologia Classica (AIAC) die Schirmherrschaft und Koordination des Kongresses übernommen. Die AIAC wurde am 5. Mai 1945 in Rom gegründet mit dem Ziel, die bis zum Anfang des 19. Jhs. zurückreichende intensive internationale Zusammenarbeit der weltweiten archäologischen Forschungsgemeinschaft nach der Katastrophe des 2. Weltkrieges wiederzubeleben. Der AIAC ist es auch zu verdanken, dass die weltweit größte archäologische Forschungsbibliothek des Deutschen Archäologischen Instituts Rom die Nachkriegswirren überstanden hat und 1953 an das DAI in Rom zurückgegeben werden konnte. Die AIAC ist bis heute die einzige internationale Interessensvertretung der Klassischen Archäologie mit dem primären Ziel, Forschung und Informationsaustausch über die nationalen und fachlichen Grenzen hinweg zu fördern. Mitglieder sind zahlreiche Einzelforscher und Institutionen auf der ganzen Welt. Im Steuerungsgremium sind alle archäologischen Forschungsinstitute in Rom vertreten, darunter die British School at Rome, das Deutsche Archäologische Institut Rom, die École Française de Rome, die American Academy of Rome und viele andere.

Die Internationalen Kongresse für Klassische Archäologie dienen primär dem fachimmanenten Austausch neuer Forschungsergebnisse und methodischer Ansätze. In ihren Oberthemen werden aber auch aktuelle Fragestellungen und Forschungsschwerpunkte aufgegriffen. Von den Kongressen gehen regelmäßig wichtige Impulse und Weichenstellungen für die weitere Forschung zur antiken Welt aus.

Bislang durchgeführte Kongresse:


I. Athen 1905
II. Kairo 1909
III. Rom 1912
IV. Barcelona 1929
V. Algier 1930
VI. Berlin 1939
VII. Rom/Neapel 1958
VIII. Paris 1963: Le rayonnement des civilisations grecque et romaine sur les cultures périphériques
IX. Damaskus 1969: Orient, Grèce et Rome
X. Ankara/Izmir 1973: Anatolia in Classical Antiquity
XI. London 1978: Greece and Rome in the classical world
XII. Athen 1983: La Grèce classique et le monde classique
XIII. Berlin 1988: Der Hellenismus in der Archäologie
XIV. Tarragona 1993: La ciutat en el món romà
XV. Amsterdam 1998: Classical Archaeology towards the Third Millenium
XVI. Boston 2003: Common ground: archaeology, art, science and humanities
XVII. Rom 2008: Meetings Between Cultures in the Ancient Mediterranean
XVIII. Merida 2013: Centro y periferia en el mundo clásico
XIX. Köln/Bonn 2018: Archaeology and economy in the Ancient World

Statistik

Kongressteilnehmer

1235 Kongressteilnehmer aus 44 Ländern
102 studentische Assistenten
 

Wissenschaftliches Programm

11 Keynote-Vorträge
128 Panels
900 Vorträge
114 Poster
6 Workshops

Sprecher: 49 % männlich, 51 % weiblich
Panelorganisatoren: 45 % männlich, 55 % weiblich
 

Reisekostenzuschüsse

53 geförderte Teilnehmer
40 % männlich, 60 % weiblich
 

Rahmenprogramm

6 Exkursionen nach Trier, Aachen, Mainz, Mayen, Xanten, Frankfurt
10 Stadtführungen in Köln und Bonn
4 Museumstouren in Bonn