Tutorium Augustanum

Entstehung

Das vorliegende Tutorium hat eine komplexe Entstehungsgeschichte, die schon in sich ein geeignetes Objekt für "German Quellenforschung" wäre: Es entstand, als der Autor im Wintersemester 2002/03 erstmals das Proseminar an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt durchführte. Dort war zuvor ein Althistorisches Proseminarheft eingesetzt worden, das im Kern von Kai Brodersen für die Universitäten München bzw. Mannheim erstellt, dann von Beate Greif und vor allem Gregor Weber auf die Eichstätter Verhältnisse angepasst und aktualisiert wurde. Dieses Proseminarheft, das auch über Eichstätt hinaus eine sehr positive Resonanz erfahren hat, steht mittlerweile in einer aktualisierten Version auf den Seiten des Lehrstuhls für Alte Geschichte an der Universität Augsburg unter dem Titel "Das althistorische Proseminar. Ein Leitfaden" zur Verfügung.

Zunächst dachte auch ich im Winter 2002/03 daran, einfach das vorliegende "Proseminarheft" auf den neuesten Stand zu bringen. Die Dinge entwickelten sich dann aber anders: Im Vergleich zum "Proseminarheft" versucht das vorliegende Tutorium, noch praxisnäher und anschaulicher in den Umgang mit Bibliotheken, Quellen und Sekundärliteratur einzuführen, auch um den Preis einer deutlichen Steigerung des Umfangs. Wo Literaturhinweise gegeben werden, wurde stets versucht, durch Kommentierung deutlich zu machen, wozu die fragliche Publikation im praktischen Geschäft des Althistorikers gut ist. In diesem Anliegen berührt sich das Tutorium mit der Bibliographie d'Orientation im Rahmen des Bibliotheca Classica Selecta - ein vorzügliches Arbeitsinstrument, das leider vielen Studierenden aufgrund der Sprachbarriere nicht zugänglich ist.

Obwohl das vorliegende Tutorium in seiner Konzeption und der Formulierung der Fließtexte von Grund auf neu geschrieben wurde, wäre seine Erstellung doch ohne die für die Erstellung des alten "Proseminarheftes" geleistete Kärrnerarbeit unmöglich gewesen. Viele Literaturangaben, die Ausführungen zu den Eigenheiten der RE und das Beispiel für ein korrektes Zitierschema wurden - wo nötig mit aktualisierenden Modifikationen - übernommen. Hätte das Rad völlig neu erfunden werden müssen, wären die eigenständigen Beiträge des Tutoriums notwendig viel magerer ausgefallen. Den Autoren des "Proseminarheftes", vor allem Gregor Weber, gebührt daher an dieser Stelle herzlicher Dank. Für Korrekturhinweise bin ich den kritischen Teilnehmern meiner Proseminare und zahlreichen Kolleginnen und Kollegen zu Dank verpflichtet.