Tutorium Augustanum
Literarische Quellen
Seit Thukydides und bis in das 20. Jh. war Geschichtsschreibung in erster Linie Behandlung der politischen Ereignisgeschichte. Diese aber lässt sich nicht allein aufgrund archäologischer Grabungsbefunde oder von Münzen schreiben, sie bedarf eines narrativen Gerüstes, das nur die literarischen Quellen zu geben vermögen. Erst die zunehmende Einbeziehung etwa sozial- und wirtschaftsgeschichtlicher Fragestellungen in jüngerer Zeit vermochte daher die überragende Bedeutung dieser Quellengattung wirklich zu brechen. Heute, nach mehr als zweihundert Jahren historisch-kritischer Forschung auf dem Gebiet der Alten Geschichte gewinnen Inschriften, Münzen u. a. schon deshalb vermehrt Bedeutung, weil nur in diesen Bereichen noch ein nennenswerter Quellenzuwachs zu erwarten ist. Gleichwohl bleiben viele auf diesem Wege überlieferte Details nur vor dem Hintergrund der aus den literarischen Quellen bekannten Tatsachen verständlich.