Tutorium Augustanum

Datenbanken

Der größte Teil der epigraphischen Hinterlassenschaft der Antike liegt mittlerweile – was den Textbestand angeht – in digitaler Form vor, meist jedoch nur in der Originalsprache:

  1. PHI #7 (CD-ROM).
    Enthält eine große Zahl griechischer Inschriften aus klassischer Zeit, daneben auch viele christliche Inschriften aus der Spätantike. Diese und neuere Texte sind seit geraumer Zeit unter http://epigraphy.packhum.org auch direkt und kostenfrei im Internet zugänglich.
  2. Electronic Archive of Greek and Latin Epigraphy (EAGLE): http://www.eagle-eagle.it.
    Als umfassende Datenbank lateinischer und griechischer Inschriften geplant. Von einem zentralen Portal aus soll über eine Metasuche Zugriff auf möglichst viele der vorhandenen epigraphischen Datenbanken geboten werden. Noch in der Entwicklungsphase, aber bereits benutzbar.
  3. Epigraphische Datenbank Heidelberg (EDH): http://www.epigraphische-datenbank-heidelberg.de.
    Gewissermaßen der Mercedes unter den epigraphischen Datenbanken. Bietet nicht nur publizierte Texte, sondern auch Neulesungen und teilweise sogar exzellente Bilder. Zudem werden alle epigraphisch relevanten Daten, wie z. B. Maße, Schrifthöhe usw., erfasst. Im Gegensatz zu anderen vergleichbaren Projekten handelt es sich hier also eigentlich nicht nur um eine Datenbank, sondern um eine eigenständige Publikation. Darüber hinaus werden die aufgenommenen Texte thematisch und prosopographisch weiter erschlossen.
  4. Epigraphic Database Roma (EDR): http://www.edr-edr.it.
    Ableger des EAGLE-Projektes, der vor allem für die Bearbeitung der nichtchristlichen Inschriften (für die christlichen Inschriften s. EDB) aus Rom selbst zuständig ist. Das entsprechende Textmaterial der EDH wurde zur weiteren Pflege abgegeben.
  5. Epigraphic Database Bari (EDB): http://www.edb.uniba.it.
    Ableger des EAGLE-Projektes, der für den Bereich der christlichen Epigraphik zuständig ist. Momentan sind bereits knapp 240 000 Inschriften aus verschiedenen ICVR-Bänden verfügbar.
  6. Epigraphische Datenbank Clauss/Slaby (EDCS): http://www.manfredclauss.de.
    Die momentan umfänglichste Datenbank mit lateinischen Inschriften. Damit ist der besondere Vorzug dieses Projektes schon benannt. Es werden mittlerweile auch Links zu Paralleleinträgen in anderen Datenbanken und Bildmaterial gegeben. Die über die Texterfassung hinaus geleistete Erschließung kann sich aber nicht mit dem von der EDH Gebotenen messen.
  7. Eichstätter Konkordanzprogramm zur griechischen und lateinischen Epigraphik
    (ConcEyst): https://www.ku.de/ggf/geschichte/alte-geschichte/die-alte-geschichte-in-eichstaett-emeriti/prof-dr-juergen-malitz.
    Das Programm steht zum freien Download zur Verfügung. Die Datenbestände umfassen u. a. mehrere CIL-Bände, die gesamten ILS und große Teile der SIG3. Besonders hilfreich sind die Möglichkeiten, auf einen rückläufigen Index zuzugreifen, sowie die Ausgabe der Suchergebnisse im Konkordanzformat.
  8. Epigraphische Datenbank zum antiken Kleinasien: https://www.epigraphik.uni-hamburg.de.
    Erschließt momentan Texte aus  Lydien, Galatien, Paphlagonien, Phrygien und Proseilemmene.
  9. Hispania Epigraphica Online (HEpOl): http://www.eda-bea.es.
    Erschließt die Editionen der gleichnamigen Zeitschrift digital.
  10. Ubi erat lupa: http://lupa.at.
    Beherbergt eine Reihe von epigraphischen Datenbanken. Besonders interessant ist eine Datenbank römischer Steindenkmäler, die besonderen Wert auf die gleichrangige Dokumentation von Bildschmuck und Text legt.
  11. Poinikastas – Epigraphic sources for early Greek writing: http://poinikastas.csad.ox.ac.uk.
    Erschließt die archaischen Inschriften Griechenlands, vor allem auch unter schriftgeschichtlichen Aspekten. Referenzpunkt ist dabei Lilian H. Jefferys Standardwerk: The local scripts of archaic Greece. A study of the origin of the Greek alphabet and its development from the eighth to the fifth centuries B. C. (= Oxford monographs on classical archaeology), Oxford 1961. Zu jeder Inschrift werden Hinweise auf weitere Editionen gegeben, sowie ein Digitalisat der handschriftlichen Notizen Jefferys gegeben.
  12. The Roman Inscriptions of Britain: https://romaninscriptionsofbritain.org.
    Erschließt sämtliche römische Inschriften aus Großbritannien. Vorbildlich in Aufbereitung und technischer Umsetzung.
  13. Ancient Graffiti: http://ancientgraffiti.org.
    Sammelt die Wandinschriften aus Pompeii und Herculaneum. Diese Textgattung von antiken "Wandschmierereien" gibt einen einzigartigen Eindruck in subliterarische Schriftlichkeit. Erhalten sind diese Zeugnisse nur dort, wo das römische Mauerwerk samt Verputz in erheblicher Höhe konserviert wurde.
  14. Testimonia Epigraphica Norica (T.E.NOR): http://www-gewi.uni-graz.at/monae/tenor.html.
    Datenbank, die in recht kryptischem Format Zugriff auf römische Kleininschriften (instrumentum domesticum) aus Oberösterreich bietet.
  15. Telamon. Online library of the ancient Greek inscriptions from Bulgaria: http://telamon.proclassics.org.
    Das Projekt konzentriert sich momentan auf die Inschriften von Philippopolis und Augusta Traiana.
  16. Vindolanda Tablets Online/Tabulae Vindolandenses: http://vindolanda.csad.ox.ac.uk.
    In dem römischen Fort Vindolanda, im Hinterland des Hadrianswalles gelegen, wurde der bislang größte Fund von beschrifteten Holztafeln gemacht. Das komplette Corpus inklusive der Übersetzungen, hochauflösenden Bilder, Kommentare und Einleitungstexte der Editoren steht im Internet zur Verfügung. Die Aufbereitung des Materials auf der Website ist exzellent (s. etwa die Ausführungen zum römischen Namenwesen, zur Struktur der Auxiliareinheiten, militärischen Dienstgraden usw. in der Rubrik "Reference"). An example how such things ought to be done!!
  17. Inscriptions of Sicily (ISicily): http://sicily.classics.ox.ac.uk.
    Soll sämtliche antiken Inschriften aus Sizilien erschließen. Bietet neben den Texten auch Abbildungen, Übersetzungen und Kommentare. Nähere Informationen zum Projekt und den technischen Hintergründen unter https://isicily.org.
  18. Inscriptions of Aphrodisias (IAph2007): http://insaph.kcl.ac.uk/iaph2007.
    Elektronisches Corpus der Inschriften von Aphrodisias.
  19. Aphrodisias in Late Antiquity (ALA2004): http://insaph.kcl.ac.uk/ala2004.
    Erweiterte elektronische Version von Roueché, Charlotte: Aphrodisias in Late Antiquity: the Late Roman and Byzantine inscriptions, London 1989.
  20. The Inscriptions of Roman Tripolitania (IRT): http://irt.kcl.ac.uk/irt2009.
    Elektronische Version der gedruckten Publikation von 1952, die um neue Übersetzungen, Karten und eine photographische Dokumentation ergänzt wurde.
  21. IOSPE – Ancient Inscriptions of the Northern Black Sea: http://iospe.cch.kcl.ac.uk.
    Im Aufbau befindliche Neuausgabe der Inscriptiones Antiquae Orae Septentrionalis Ponti Euxini Graecae et Latinae.
  22. Inscriptions of Greek Cyrenaica (IGCyr) and the Greek Verse inscriptions of Cyrenaica (GVCyr): https://igcyr.unibo.it.
    Erschließt griechische Inschriften aus der Kyrenaika (im heutigen Libyen) vom 7.-1.Jh. v. Chr. Soll zukünftig durch eine Datenbank mit den Inschriften aus der Zeit der römischen Herrschaft ergänzt werden. Enthält nicht nur die Texte selbst, sondern auch Abbildungen, Übersetzungen und Kommentare.
  23. Les inscriptions des Thespies (IThesp): https://www.hisoma.mom.fr/production-scientifique/les-inscriptions-de-thespies.
    Kommentierte Edition der Inschriften von Thespiai.
  24. Ancient Greek and Latin inscriptions from Upper Macedonia, Aegean Thrace and Achaia: http://pandektis.ekt.gr/pandektis/handle/10442/326.
    Inschriftendatenbank, teilweise mit Bildmaterial. Kenntnisse des Neugriechischen sind von Vorteil.
  25. Inscriptions of Israel/Paletsine: http://www.stg.brown.edu/projects/Inscriptions/index.shtml.
  26. Greekmanumission inscriptions: http://www2.iath.virginia.edu/meyer/home.html.
  27. Companion site to Associations in the Greco-Roman World: A Sourcebook (= AGRW): http://philipharland.com/greco-roman-associations.
    Bietet zahlreiche Quellen zu antiken Vereinen in zweisprachiger Präsentation.
  28. Inventory of Ancient Associations: https://ancientassociations.ku.dk.
    Versammelt die (hauptsächlich epigraphisch überlieferten) Nachweise für antike Vereine in einer Datenbank. Die Volltexte der Inschriften werden zwar nicht gegeben, dafür aber eine ausführliche Kommentierung und bibliographische Hinweise.
  29. Recueil des Inscriptions concernant les Cultes Isiaques (RICIS): http://ricis.huma-num.fr.
    Enthält die Texte des gleichnamigen Druckcorpus sowie die vier seit dessen Erscheinen in der Bibliotheca Isiaca publizierten Nachträge.
  30. Thesaurus Defixionum (TheDefix): www.thedefix.uni-hamburg.de.
    Erschließt in Fortsetzung des TheDeMa (Thesaurus Defixionum Magdeburgensis) antike Fluchtafeln.
  31. Etruscan Texts Project (ETP): http://etp.classics.umass.edu (derzeit offline).
    Die Datenbank erfasst die seit dem Erscheinen der von Helmut Rix herausgegebenen Edition "Etruskische Texte" ([2 Bde.], Tübingen 1991) publizierten Inschriften.
  32. Cyprus Inscriptions Database (CID): https://doi.org/10.18738/T8/GDUFXG.
    Elektronische Umsetzung des von Nicolle Hirschfeld in gedruckter Form als "The PASP database for the use of scripts on Cyprus" (Salamanca 1996, Suplementos a Minos 13) kompilierten Corpus. Zwar existiert mitlerweile keine Suchoberfläche mehr, aber immerhin wurden die Daten selbst als Tabelle archiviert.
  33. Database of Mycenaean at Oslo (DAMOS): https://damos.hf.uio.no.
    Enthält Transliterationen aller Linear B-Täfelchen.
  34. Linear B General Indices: http://bib.cervantesvirtual.com/portal/diccionariomicenico.
    Von Francisco Aura Jorro erstellte Indizes.
  35. Open Richly Annotated Cuneiform Corpus (ORACC): http://oracc.museum.upenn.edu.
    Die Seite bündelt eine Reihe von Datenbanken, die jeweils thematischen definierten Gruppen von Keilschrifttexten gewidmet sind. Diese Texte sind für den Althistoriker in mehrfacher Hinsicht von Interesse: Griechen werden etwa bereits in der Korrespondenz der assyrischen Könige erwähnt. Und Keilschrifttexte wurden auch noch zur Zeit der hellenistischen Seleukidendynastie abgefasst (s. z. B. CAMS/SelBI: CAMS/Seleucid Building Inscriptions – http://oracc.museum.upenn.edu/cams/selbi oder HBTIN: Hellenistic Babylonia: Texts, Iconography, Names – http://oracc.museum.upenn.edu/hbtin).
  36. Catalog der Texte der Hethiter (CTH): http://www.hethport.uni-wuerzburg.de/CTH.
    Hethitische Dokumente sind für den Althistoriker insbesondere im Zusammenhang mit Frage interessant, ob die Erwähnung des Gebietes "Aḫḫijawa" möglicherweise auf eine mykenische Herrschaftsbildung zielt. Die Datenbank listet die Texte auf, erschließt sie inhaltlich und gibt jeweils eine kurze Bibliographie.
  37. Oriental Institute Demotic Ostraca Online (O.I.D.O.O.): http://oi.uchicago.edu/research/projects/oidoo.
    Datenbank mit ca. 900 demotischen Ostraka aus der Sammlung des Oriental Institute Museum in Chicago.