Dr. Florian Ebeling
1. Anschrift
Dr. Florian Ebeling
Ägyptologisches Institut der Universität Heidelberg
69117 Heidelberg, Germany
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2. Literaturauswahl
Monographien:
- Das Geheimnis des Hermes Trismegistos. Geschichte des Hermetismus, München 2005 (The Secret History of Hermes Trismegistos, Cornell University Press 2007)
- Ägyptische Mysterien. Reisen durch die Unterwelt in Aufklärung und Romantik (mit Jan Assmann), München 2011
Aufsätze:
- Catarino Mazzolàs Libretto "Osiride" (Dresden 1781). Ein Beitrag zum kulturgeschichtlichen Umfeld des Librettos der "Zauberflöte", in: Mozart-Jahrbuch 1999, 2000, S. 49-69
- "Geheimnis" und "Geheimhaltung" in den Hermetica der Frühen Neuzeit, in: Antike Weisheit und kulturelle Praxis. Hermetismus in der Frühen Neuzeit. Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 171. Göttingen 2001, S. 63-80
- Rationale Mysterien? Eine Interpretationsoption für die Zauberflöte, in: Meyer, Sibylle (Hg.): Egypt - Temple of the Whole World. Studies in Honour of Jan Assmann, Boston / Leiden 2003, S. 59-80.
- Mozarts Zauberflöte, der Schrecken des Todes und die Macht der Musik, in: Bärbel Pelker (Hg.), Theater um Mozart, Heidelberg 2006, S. 127-142.
- "Ägyptische Freimaurerei" in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, in: Zeitschrift für internationale Freimaurerforschung 22, (2009), S. 9–28.
- Zum Hermetismus in der Freimaurerei des 18. Jahrhunderts, in: Quatuor Coronati. Jahrbuch für Freimaurerforschung Nr. 48, Bayreuth 2011, S. 55-71.
3. Projekte
Zauberflöte, in Zusammenarbeit mit Jan Assmann (2004-2005, Deutsche Forschungsgemeinschaft)
Im Rahmen des DFG-Projektes zur Erforschung des kulturgeschichtlichen Umfeldes der Entstehung von Mozarts und Schikaneders Zauberflöte hat sich gezeigt, dass diese Oper vor dem Hintergrund der zeitgenössischen Diskussion um die antiken Mysterien eine besonders pointierte Umsetzung der Ziele der Freimaurerei auf die Opernbühne ist. Versuchten einige Freimaurer ägyptische Mysterien zu lebendiger Ritualpraxis in ihren Logen zu machen, so hat der Freimaurer Mozart in einer ästhetisch anspruchsvollen und nachhaltigen Form die antiken Mysterien zum Leben erweckt: Der Zuschauer wird im Laufe der Opernhandlung mit in das Initiationsgeschehen eingebunden und durchlebt vieles von dem, was auch der Freimaurer im ausgehenden 18. Jh. bei seinen Initiationen erlebte.
Ägyptische Freimaurerei zwischen Aufklärung und Romantik (2008-2011, Deutsche Forschungsgemeinschaft)
In der Übergangszeit von der Spätaufklärung zur Frühromantik berufen sich die Mitglieder einiger prominenter Freimaurerlogen emphatisch auf das Alte Ägypten und verstehen sich als Bewahrer der altägyptischen Mysterien. In diesem Umfeld ist ein umfangreiches Textkorpus entstanden, zu dem freimaurerische Ritualschriften, Abhandlungen zur Ästhetik, Philosophie und Theologie, aber auch Erbauungsliteratur oder Schauerromane gehören. Unterzieht man diese bisher wissenschaftlich kaum gewürdigten Schriften einer gedächtnisgeschichtlichen Untersuchung und versteht sie als Teil der abendländischen Ägyptenrezeption, so zeigt sich, wie eng religions-, ideen-, literatur-, kunst- und theatergeschichtliche Analysen miteinander verwoben sind. Die Offenbarungskritik im Anschluss an Spinoza, Leibskepsis und Sinnenlust in der Mysterienliteratur, die Rolle der Physikotheologie und der Alchemie in der Aufklärung, die Entwicklungsdynamik eines philosophischen und eines okkultistischen Hermetismus wie auch der Streit um die Funktion des Rituals als performative Form "höherer Philosophie" zeigen einen Diskussions- und Problemzusammenhang, der traditionelle disziplinäre Grenzen überschreitet und im Lichte der Ägyptenrezeption bislang unbeachteten Wechselwirkungen offenbart.
4. Arbeitsschwerpunkte
- Methode und Terminologie der Erforschung der Ägyptenrezeption
- Ägyptische Mysterien in Religionsgeschichte und Literatur
- Freimaurerei im 18. und beginnenden 19. Jahrhundert
- Geschichte des Hermetismus
- Platonische Philosophie (orientalischer Platonismus) als philosophischer Hintergrund der Geschichte der Ägyptenrezeption