Dr. Isabel Grimm-Stadelmann

1. Anschrift

Dr. Isabel Grimm-Stadelmann
Pappenheimstraße 3
80335 München, Germany

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2. Literaturauswahl

Monographien

  • In Zusammenarbeit mit A. Grimm: Das Erwachen der Sphinx. Meisterwerke altägyptischer und ägyptisierender Kunst im Dialog. Dettelbach 2013
  • In Zusammenarbeit mit A. Grimm: Fürsten und Pharaonen – Ägypten in Bayern. Mit einem Katalog des französischen Empiremöbel-Ensembles aus dem Münchner Palais Leuchtenberg. München 2011
  • In Zusammenarbeit mit A. Grimm: Theatrum Hieroglyphicum. Ägyptisierende Bildwerke im Geiste des Barock [Ponte Fra Le Culture. Schriften des Knauf-Museums Iphofen 4] Dettelbach 2011
  • In Zusammenarbeit mit A. Grimm: Eine Zitherpartie auf dem Nil. Die Orientreise von Herzog Maximilian in Bayern und seine Orientalische Sammlung. München 2009
  • In Zusammenarbeit mit A. Grimm: O Isis und Osiris – welche Wonne! Alt-Ägypten im Musiktheater. München 2009

Aufsätze:

  • In Zusammenarbeit mit A. Grimm: Primadonna assoluta: Kleopatras Nachleben im Musiktheater, in: E. Bronfen – A. Lulinska (Hrsg.), Kleopatra. Die ewige Diva. Ausstellungskatalog Kunsthalle Bonn 2013 (im Druck)
  • »Nein, so etwas war noch nicht da«: Oscar Straus, Die Perlen der Cleopatra, in: S. Schmidl – F. Wesseler (Hrsg), Oscar Straus. Kontexte, Stationen und Werke einer internationalen Komponistenkarriere. Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien 2013 (im Druck)
  • »Für Jahrhunderte eingeschlossen in Ägyptens dunkler Erde«. Ein Beispiel antiker Tafelmalerei aus Ägypten, in: Festschrift Abdel-Ghaffar Shedid, ASAE-Supplement, Kairo 2013 (im Druck)
  • Crossing Borders. Egyptian Mummy Portraits and Christian Icons, in: V. Angenot – F. Tiradritti (Hrsg.), Kongreßakten des International Colloquium of Egyptology in Montepulciano, Montepulciano 2013 (im Druck)
  • In Zusammenarbeit mit A. Grimm: Zauberhaftes Alt-Ägypten. Schwarze und weiße Magie an den Ufern des Nils, in: A. Grimm – S. Schoske (Hrsg.), Isisblut & Steinbockhorn. Amulett und Talisman in Altägypten und im Alpenraum [Schriften aus der Ägyptischen Sammlung 11] (München 2010) 34–753. projekte

3. Projekte

Magie als Therapie: Alternative Heilpraktiken in der Spätantike. Eine medizingeschichtliche Untersuchung zur Tradierung altägyptischer bzw. spätantiker Zaubertexte in byzantinischer Zeit (seit 2012, Drittmittelprojekt am Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin an der Ludwig- Maximilians-Universität München, gefördert durch die Münchner Medizinische Wochenschrift)

Im medizinischen Schrifttum der byzantinischen Zeit (394–1453 n.Chr.) begegnen häufig Hinweise auf den Versuch, die von den Ärzten anempfohlene Behandlung diverser Krankheiten durch ›Wundermittel‹ wie Amulette oder althergebrachte, ›erprobte‹ Beschwörungen und Rituale zu ergänzen und zu verstärken. Beispielhaft für die Auseinandersetzung mit solchen magischen Volksüberlieferungen sind die frühbyzantinischen medizinischen Sammelwerke (4.–7. Jh. n.Chr.), in erster Linie das umfassende Kompendium (Therapeutika) des Alexander von Tralleis (6. Jh.). Parallel dazu (4.–7. Jh. n. Chr.) hatte sich in Ägypten eine Gruppe spätantiker Zaubertexte konstituiert, teils in koptischer, teils in griechischer Sprache abgefaßt, die eine Verbindung zwischen der antiken altägyptischen Religion und dem neu hinzugekommenen Christentum schaffen; hauptsächliches Bindeglied zwischen diesen beiden Bereichen ist die Gnosis, in Ägypten die dominierende Philosophierichtung der Spätantike, die eklektisch altägyptische, neuplatonische und christlich-apokryphe Elemente zu einer neuen Einheit zusammenfaßt. Neben allgemeinen Beschwörungs- und Fluchtexten, Liebes- und Schadenszaubern umfaßt die Überlieferung auch eine bedeutende Anzahl an Texten medizinischen Inhaltes, die Therapievorschläge für unterschiedliche Krankheiten in Kombination mit diversen magischen Ritualen und Beschwörungsformeln enthalten. Als möglicher Ort der Kontaktnahme zwischen solchen ägyptisch-spätantiken Zaubertexten und dem medizinischen Schrifttum der frühbyzantinischen Epoche könnte Alexandria in Frage kommen, als spätantiker Kulminationspunkt neuplatonischer Philosophie, Gnosis und wissenschaftlicher Medizin. Die unterschiedlichen Formen und Wege der Rezeption altägyptischer Überlieferungen innerhalb der medizinischen Gebrauchsliteratur der frühbyzantinischen Epoche veranschaulichen einen bislang noch unbeachtet gebliebenen Aspekt im Verbund der synkretistisch geprägten Kulturgeschichte der Spätantike.

Das Erwachen der Sphinx: Meisterwerke altägyptischer und ägyptisierender Kunst im Dialog Ausstellungsprojekt 2013/14 in Zusammenarbeit mit A. Grimm (Knauf-Museum Iphofen, ab 28. Juli 2013 und Museum Kloster Banz, voraussichtlich ab Frühjahr 2014, gefördert durch die Ernst von Siemens Kunststiftung)

Im Kontext altägyptischer Meisterwerke in Gestalt mittel- und kleinformatiger Götterdarstellungen sowie einer Vielzahl von Amuletten und Gegenständen des täglichen Gebrauchs werden in der Sonderausstellung Das Erwachen der Sphinx ägyptisierende, primär von französischen und englischen Künstlern gestaltete Meisterwerke vom 18. bis zum 20. Jahrhundert vor dem Hintergrund der um 1600 beginnenden Ägyptenrezeption präsentiert, um dadurch die Entwicklungslinien von der Antike bis zur Neuzeit sichtbar und die gleichermaßen interessante wie spannende Rezeptionsgeschichte nachvollziehbar zu machen. Bei den zur Präsentation im Rahmen dieser Sonderausstellung ausgewählten Objekten handelt es sich ausschließlich um Objekte aus Privatbesitz.

Die Lehrlinge von Sais: Altägypten im Bewusstsein des Abendlandes. Ein rezeptionsgeschichtliches Capriccio (seit 2011)

»Ägypten wurde zum Wunderland letzter und geheimster Weisheit, zum Bilde von Sais, hinter dessen Schleiern sich die Lösung aller Welträtsel verbarg.« (W. Worringer, Ägyptische Kunst, 19) Für das Phänomen des Weiterlebens der altägyptischen Kultur im Bewußtsein des Abendlandes sind im deutschsprachigen Raum je unterschiedlich gefärbte bzw. intentional hinterlegte Begriffe wie ›Ägyptomanie‹, ›Ägyptophilie‹ und ›Ägyptosophie‹ geprägt worden, denen hier mit ›Ägyptophanie‹ ein neuer hinzugefügt wird, der möglichst neutral das Nachleben Altägyptens im abendländischen Kulturkreis zu benennen versucht. Mit den als Capriccio in Form einer essayistischen Collage zusammengestellten rezeptionsgeschichtlichen Fragmenten ist nicht mehr, aber auch nicht weniger als eine assoziativ-subjektive, die wesentlichen Aspekte der Ägyptophanie berücksichtigende repräsentative Auswahl aus einer fast unübersehbaren Fülle homo- und heterogener Zeugnisse zu diesem kulturgeschichtlichen Phänomen aus den Bereichen der Architektur, der bildenden Kunst, der Literatur und der Musik gegeben, die immerhin – von der Antike bis heute – aus einem Zeitraum von mehr als 2.500 Jahren stammen, womit Altägypten der bei weitem älteste Partner ist innerhalb des Dialoges der Weltkulturen.

4. Arbeitsschwerpunkte

  • Ägyptenrezeption innerhalb der Medizingeschichte
  • Ägyptenrezeption im byzantinischen Zeitalter
  • Ägypten im Musiktheater
  • Ägyptenrezeption in der Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts