Eugen Petersen (1836-1919)
Eugen Petersen wurde am 16. August 1836 in Heiligenhafen, einem damals unter dänischer Flagge stehenden Herzogtum, geboren. Er begann in Kiel das Studium der Philologie und ging dann nach Bonn, wo er bei F.G. Welcker, Friedrich Rischl und Otto Jahn studierte. Sein Studium schloss er dann aber wieder in Kiel ab, wo er 1859 mit einer Arbeit über Theophrasts Charactere promoviert wurde. Gemeinsam mit Alexander Conze und Adolf Michaelis erhielt Petersen das Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts. Mit dem Ziel Rom, reiste er nach Italien, wo er im Instituto di Corrsipondenza auf dem Capitol von W. Henzen und H. Brunn die Abfassung der Berichte der Institutsadunanzen übertragen bekam. 1861 verließ Petersen Rom und habilitierte sich 1862 in Erlangen. Aus finanziellen Gründen wurde er dann Gymnasiallehrer. Er unterrichtete zunächst in Husum und später dann in Plön. Parallel war er jedoch weiter wissenschaftlich tätig und verfasste eine Reihe von Schriften zur Interpretation griechischer Kunstwerke.
Grundlegend sind dabei Petersens Identifizierungen der Giebelskulpturen des Parthenons und des Zeustempels in Olympia. Stilkritik dabei jedoch fern.
1873 erhielt Petersen einen Ruf als ordentlicher Professor für altklassische Philologie und Archäologie an die Universität Dorpat, dem damaligen geistigen Zentrum für Deutschtum im estnischen Raum. Bereits 1879 erhielt Peterson einen Ruf nach Prag. 1886 wurde er zum Sekretär des Deutschen Archäologischen Instituts in Athen gewählt, aber bereits ein Jahr später trat er die Nachfolge Henzens am Instituto di Corrispondenza in Rom an. 1905 schied Petersen aus dem Institutsdienst aus und siedelte nach Berlin über. Nach dem Tod seiner Frau zog Petersen zu Beginn des 1. Weltkrieges nach Hamburg zu seinem Sohn, wo er 1919 starb.
(K. Bemmann)
Literatur von und über Eugen Petersen im Bestand der UB Heidelberg
Literatur (in Auswahl)
Blanck, Horst: Eugen Petersen, in: Lullies, Reinhard: Archäologienbildnisse, Mainz 1988, S. 63-64