Theodor Wiegand

Theodor Wiegand wurde am 30. Oktober 1864 als Sohn eines Arztes in Bendorf am Rhein geboren. Sein Studium der Klassischen Archäologie und Philologie und der Alten Geschichte in München, Berlin und Freiburg i.Br beendete er 1893 bei F. Studniczka mit einer Promotion über die Bauinschrift von Puteoli. Nach Aufenthalten in Rom und Athen, wo er über die Porosarchitektur auf der Akropolis arbeitete, übernahm er 1896 die Grabungsleitung in Priene. In den Jahren 1899 bis 1911 war er an den Ausgrabungen von Milet beteiligt, ebenso von Didyma (1905 bis 1911) und auf Samos (1910 bis 1911). 1917 bis 1918 war Wiegand u.a. für den Abschluss der 1898 begonnenen deutschen Grabungsaktivitäten in Baalbek im Libanon verantwortlich. 1927 grub er erneut in Pergamon, wo er u.a. das vor der Stadt gelegene Heiligtum des Asklepios freilegte.

Am 14. Januar 1900 heiratete er Marie von Siemens, eine Tochter des Bankiers Georg von Siemens. Von 1899 bis 1911 war er auswärtiger Direktor der Berliner Museen mit Sitz in Konstantinopel. 1912 ging Wiegand zurück nach Berlin und übernahm bis zum Jahr 1931 die Leitung der „Antikenabteilung der Museen in Berlin“. U.a. war Wiegand dort für den Aufbau des Pergamonmuseums auf der Berliner Museumsinsel zuständig. 1932 übernahm er die Präsidentschaft des Archäologischen Instituts des Deutschen Reiches. Wiegand starb am 19. Dezember 1936 in Berlin.

(M. Effinger)

 

Literatur von und über Theodor Wiegand im Bestand der UB Heidelberg

 

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