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Call for Papers - Die Karolingerzeit in Unterfranken und darüber hinaus. Eine archäologische Spurensuche

Avatar of Ansgar Teichgräber Ansgar Teichgräber - 15. Januar 2024 - Call for papers

CfP – Die Karolingerzeit in Unterfranken und darüber hinaus
Eine archäologische Spurensuche
15. Symposium zur Burgenforschung in Spessart und Odenwald

Eine Tagung der Arge Seehausen, des Marktes Zellingen, des Historischen Vereins Karlstadt e.V. und des Archäologischen Spessartprojekts e.V. – Unterfränkisches Institut für Kulturlandschaftsforschung an der Universität Würzburg

am Freitag, den 17. Mai 2024,
mit einem Festvortrag ab 19:00 Uhr

und am Samstag, den 18. Mai 2024,
von 9:00 bis 19:00 Uhr

im Pfarrheim Zellingen, Schulplatz 7,
in 97225 Zellingen

Der Eintritt ist frei.

Schwerpunkt des 15. Symposiums zur Burgenforschung im Spessart ist die Ausgrabung, die 2023 bei Zellingen-Duttenbrunn durchgeführt werden konnte. Das Gemeinschaftsprojekt des Archäologischen Spessartprojekts e. V. (ASP), des Marktes Zellingen und des Historischen Vereins Karlstadt e. V. zeichnete sich unter anderem durch die enge Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) aus.

Die Grabung gab das Leitthema des Symposiums 2024 vor: „Die Karolingerzeit in Unterfranken und darüber hinaus – eine archäologische Spurensuche“. Wie in den vorrangegangenen Veranstaltungen ist es möglich, mit der Thematik einen direkten Bezug zu einem aktuellen Forschungsprojekt zu schaffen. Dies ist sowohl inhaltlich als auch räumlich zu verstehen.

Mit der Beschäftigung mit den Hinterlassenschaften des 8. und 9. Jahrhunderts greifen wir für unsere Verhältnisse weit in die Vergangenheit zurück. In jener Epoche kristallisierten sich Strukturen heraus, die für die kommenden Jahrhunderte in vielerlei Hinsicht entscheidend werden sollten.

Was als archäologische Untersuchung eines karolingerzeitlichen Dorfes angelegt war, mündete im fünfmonatigen Ergraben einer Anlage, die mit aller Vorsicht als Königsgut bezeichnet werden kann. Eine solche planmäßig angelegte Siedlung, wie sie beispielsweise im St. Galler Klosterplan integriert ist, diente zur Produktion und Verarbeitung agrarischer Erzeugnisse für den überregionalen Bedarf. Sie unterschied sich damit grundlegend von jenen Dörfern in der Karolingerzeit, die das Gros der Siedlungskammern der Landschaft bildeten. Die Freilegung einer Darre, deren Unterbau aus Steinen errichtet wurde, verdeutlicht eindrücklich die Zuweisung der Siedlung von Seehausen zu einer karolingerzeitlichen Siedlungsform, die bislang lediglich aus zeitgenössischen Schriftquellen bekannt ist. Der Charakter der Anlage spiegelt sich auch in dem ungewöhnlich dicht belegten, dazugehörigen Gräberfeld.

Mit einem mutmaßlichen Königsgut und einer nur wenige Kilometer entfernten, gut untersuchten Königs- und später Bischofsgut, der villa und dem castellum in Karlburg sind zwei Verwaltungseinheiten archäologisch fassbar, in denen die Einflussnahme der Obrigkeit auch im archäologischen Befund zum Ausdruck kommt. Es lassen sich Strukturen fassen, die in der bislang kaum erforschte Grauzone zwischen Kaiserpfalz, Bischofsitz und Dorf anzusiedeln sind.

Wie in den vergangenen Symposiums zur Burgenforschung im Spessart geht es uns darum, möglichst viele Aspekte des Themas in das Tagungsprogramm einzubinden, sowohl von Seiten der Fachwelt als auch der citizen  science. Interessenten für Beiträge werden gebeten, ihre Vorschläge bis zum 29. Februar 2024 mit einem vorläufigen Titel und einer Kurzzusammenfassung (maximal 150 Worte) einzureichen. Ein breites Spektrum von Vorträgen zu verschiedensten Aspekten des Themas aber auch zu anderen Gebieten der archäologischen Forschung im Spessart und seiner angrenzenden Regionen wird ausdrücklich begrüßt. Als Unterfränkisches Institut für Kulturlandschaftsforschung möchten wir auch Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler ermutigen, ihre Forschungsergebnisse vorzustellen.

Wir freuen uns über ihre Einreichungen!

Kontakt:
Dr. Harald Rosmanitz , Archäologisches Spessartprojekt e.V.
Grubenweg 5, 97846 Partenstein
Telefon: 09355/976569, Mobil: 01520/9861693
Mail: romanitz@spessartprojekt.de

Weitere Informationen zu den Symposien zur Burgenforschung im Spessart finden Sie unter https://www.spessartprojekt.de/forschung/burgensymposien/

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