Herausgegeben von Andreas Grüner und Julian Schreyer (beide Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) erscheint neu beim transcript-Verlag die "Zeitschrift für archäologische Aufklärung". Sie ist im Open Access oder als Print-Ausgabe erhältlich. Den Auftakt macht das Themenheft: "Freiheit".
Die archäologischen Disziplinen bleiben – parallel zu populärmedialen Banalisierungen – in den zeitgenössischen Diskursen von Philosophie, Medien- und Sozialwissenschaften nahezu unsichtbar. Die Zeitschrift für archäologische Aufklärung macht es sich daher zur Aufgabe, die Aktualität antiker Artefakte zu demonstrieren. Im Fokus steht nicht das l’art pour l’art einer positivistischen Rekonstruktion zerschlagener Vasen, verschütteter Städte und verwehter Handelswege. Ziel ist vielmehr die Präzisierung von Konzepten antiker Dingwelten, ihrer Mechanismen und Regelsysteme: Die Zeitschrift für archäologische Aufklärung sucht im Trümmerhaufen der Antike nach Lösungen für die Aporien der Gegenwart. Halbjährlich erscheinende Themenhefte setzen im regelmäßigen Wechsel idealistische und empiristische Konzepte auf die Agenda der archäologischen Begriffsarbeit.
Als exemplarischem Testfall widmet sich das erste Heft einem Konzept, das in der Formierung der modernen Archäologie im Zeitalter der Aufklärung eine ebenso radikale wie essentielle Rolle spielte: Freiheit. Welches normative Spektrum dieses Begriffs transportieren antike Artefakte und Bilder durch ihre Funktionen und Aussagen? Objektbezogene Beiträge geben kritische Antworten.